

Der Beitrag vom 25.06.2021
Beitrag vom 09.07.2021
Wie kann ich den Befall erkennen und unterscheiden?
Hausbock:
Einen aktiven Befall können Sie nur sicher erkennen, wenn Sie eine lebende Larve, einen lebenden voll entwickelten Hausbockkäfer oder ein gerade neu entstandenes Schlupfloch entdecken. Auf Hausbocklarven stößt man durch das Abbeilen des verdächtigen Holzes mit einem Stemmeisen oder einer Axt. Die Käfer sind bis zu 2,5 cm groß, schwarz und haben lange Fühler. Die Schlupflöcher des Hausbocks sind oval, bis zu vier mal zehn Millimeter groß und haben einen glatten oder gefransten Rand. Daher ist sehr ratsam, die Balken des Dachbodens regelmäßig nach neuen Schlupflöchern zu kontrollieren um einen Befall frühzeitig zu erkennen.
Weitere Indizien für einen Hausbockbefall sind das Dünner werden der Holzoberfläche, unter dem sich die Fraßgänge der Käferlarven befinden, sowie die Fraßgeräusche der Larven, die deutlich hörbar sind.
Nagekäfer:
Der häufigste Trockenholzschädling ist der Gemeine Nagekäfer, umgangssprachlich „Holzwurm“ genannt, der alle Arten von Laub- und Nadelhölzern befällt.
Einen Holzwurmbefall erkennen Sie an rundlichen Löchern auf der Holzoberfläche mit einem Durchmesser von ca. 2 mm, sowie Holzmehl auf- oder unterhalb des befallenen Holzes. Je mehr sichtbare Löcher, umso stärker ist die Zerstörung im Inneren des Holzes bereits fortgeschritten.
Der adulte Gemeine Nagekäfer mit einer Körpergröße von bis zu 5 mm fällt durch seine dunkelbraune Farbe und dem spitz nach oben gewölbten Halsschild auf. Die Weibchen legen ca. 20 bis 30 Eier in Risse und Holzspalten ab. Die Larven des Nagekäfers schlüpfen nach kurzer Zeit und zerstören durch ihre Fraßtätigkeit das Holz. Da die Verpuppung in Holzoberflächennähe stattfindet, muss sich der adulte Käfer nur noch einen kurzen Weg an die Oberfläche nagen.
Helfen Schlupfwespen auch bei Hausbockbefall?
Nein, unsere Schlupfwespe Spathius exarator parasitiert die Hausbocklarven nicht. Es gibt jedoch andere Schlupfwespenarten, die den Hausbock parasitieren. Diese wurden bisher jedoch noch nicht im Labor nachgezüchtet. Es gibt andere Verfahren, mit denen der Hausbock bekämpft werden kann. Dazu zählt, gemäß DIN 68800-4, unter anderem die chemische Holzschutzbehandlung, sowie das Heißluftverfahren.
Wie funktioniert der Holzschutz?
Als erster Schritt erfolgt die Befallserhebung:
Hier werden zunächst Kontrollschläge mit einer Axt in vorgeschriebenen Abständen durchgeführt. Danach erfolgt das Abbeilen und Ausbürsten von erkannten Fräßgängen und es werden lebendige Larven gesucht. Durch diese Vorgänge können wir die genaue Befallsstärke, den Arbeitsaufwand und die Behandlungskosten ermitteln.
Nach der Befallserhebung erfolgt die Holzschutzmaßnahme:
Genauso wie bei der Erhebung erfolgen zunächst die Kontrollschläge in den vorgeschriebenen Abständen, danach das Abbeilen und Ausbürsten erkannter Fräßgänge. Die chemische Holzschutzbehandlung erfolgt, nach vorheriger Wässerung, bei allseitig erreichbaren Balken als Oberflächenbehandlung, z. B. im Hochdrucksprühverfahren. Bei nicht allseitig freiliegenden Hölzern wird zusätzlich eine Bohrlochdrucktränkung vorgenommen.
Das verwendete Holzschutzmittel hat eine insektenbekämpfende und vorbeugende Wirkung. Wenn abgebeilte Konstruktionshölzer den statischen Anforderungen nicht mehr genügen, müssen sie nach Beurteilung eines Statikers kundenseits ersetzt oder verstärkt werden.
Wie funktioniert die Biologische Schädlingsbekämpfung mit Schlupfwespen gegen Nagekäfer?
Die Antwort (mit Video) hierauf finden Sie hier: Biologische Schädlingsbekämpfung mit Nützlingen
Wie lange dauert eine solche Behandlung?
Für einen maximalen Bekämpfungserfolg empfehlen wir mindestens 12 Behandlungen, verteilt auf 3 Jahre. Um den Befall dauerhaft zu minimieren ist danach eine jährliche Kontrolle mit gleichzeitiger Freilassung von Schlupfwespen durchzuführen. Die Gesamtdauer der Behandlung hängt vor allem von der Stärke des Befalls ab.